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Landschaft im Wandel – einen Berg gestalten

Ideen zur (Nach-)Nutzung der Zentraldeponie Cröbern – ein Wettbewerb für alle, die mitmachen wollen


Stand:

14.12.2020

Aktueller Hinweis

Die Abgabefrist endete am 12.12.2020. Bitte reichen Sie keine Beiträge mehr ein.

Die Jurysitzung findet am 24.03.2021 statt.

Stand: 14.12.2020


Worum geht es?

Worum geht es?

Die WEV, Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH, betreibt an ihrem südlich von Leipzig gelegenen Standort im Auftrag des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW) die Zentraldeponie Cröbern und weitere Anlagen zur Entsorgung und Verwertung von Abfällen.

 

Die Zentraldeponie Cröbern zur Ablagerung von mineralischem und vorbehandeltem Abfall ist eine der sichersten und bestüberwachten Deponien Deutschlands. Sie ist für die Aufnahme von 12,8 Mio. m³ Abfall genehmigt. Wenn dieses Volumen erreicht ist, endet der Betrieb. Das wird etwa 2035 der Fall sein. Nach dem Einbau einer sicheren Oberflächenabdeckung erfolgt fünf Jahre später die endgültige Stilllegung. Dann wird sich der auf einer Fläche von 42,3 ha angelegte Deponieberg, begrünt gut 70 m über die Landschaft zwischen dem Markkleeberger und dem Störmthaler See erheben.

 

Und dann?

 

Um diese Frage geht es im Wettbewerb. Gesucht werden Ideen zur dauerhaften Gestaltung, und Nachnutzung der Zentraldeponie Cröbern:

 

– Welche Nutzung(en) kann der Deponieberg nach der Stilllegung erfahren? Wie kann er nach dem Betriebsende gestaltet werden und welche Rolle wird er dann als Teil der Landschaft spielen?

 

Und bis dahin?

 

Auch zur Frage, was schon jetzt bei laufendem Betrieb passieren kann, sollen im Wettbewerb Ideen entwickelt werden:

 

– Wie können bereits fertig verfüllte Abschnitte schon jetzt genutzt oder in Szene gesetzt werden, während in anderen Bereichen der Betrieb weiter läuft? Was kann schon jetzt mit dem Berg gemacht werden, damit er mehr ist, als ein Deponiebetrieb?

 

Landschaft im Wandel

Landschaft im Wandel

Die Zentraldeponie Cröbern wurde 1995 auf dem wieder verfüllten Kippengelände des ehemaligen Tagebaus Espenhain in Betrieb genommen. Dieser war 1937 als Teil des Mitteldeutschen Braunkohlereviers aufgeschlossen worden und hat in den Jahren seines Betriebs mit weiteren Tagebauen die Landschaft südlich von Leipzig gravierend verändert. Um an die in Tiefen bis zu 100 m gelegene Braunkohle zu gelangen, wurden die darüber lagernden Schichten entfernt. Dabei musste auch die vorhandene Kultur- und Naturlandschaft mit Dörfern und Straßen, Äckern, Wiesen und Wäldern weichen. Tiefe Löcher und neu aufgeschüttete Flächen entstanden.

 

Nach der Schließung zahlreicher Tagebaue Anfang der 1990er Jahre begann die Phase der Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaft im Leipziger Südraum. Die Tagebaurestlöcher wurden geflutet, große Seen wie der Störmthaler und der Markkleeberger See in Nachbarschaft der Deponie entstanden als neue Landschaftselemente. Die wiederhergestellte Kulturlandschaft ist vor allem eine Erholungs- und Freizeitlandschaft. In unmittelbarer Nähe der Zentraldeponie Cröbern ist es heute möglich, zu baden, Wassersport zu betreiben, Urlaub zu machen oder im Bergbautechnikpark dem Braunkohlebergbau nachzuspüren.

 

Auch der Deponieberg ist Teil der Landschaft im Wandel. Wenngleich er seine Endhöhe an der Westseite bereits erreicht hat, wird er sein Aussehen in den kommenden Jahren mit zunehmender Auffüllung stetig verändern. Wenn seine geplante Ausformung fertig gestellt ist, wird er als eine der wenigen Erhebungen in der ebenen Landschaft neben der Hochhalde Trages den umgebenden Raum prägen. Welche Gestalt er dabei annimmt und mit welchen Nutzungen er in die Zukunft geführt werden könnte, soll mit dem Wettbewerb schon jetzt erörtert werden.

 

Einen Berg gestalten – die Aufgabe

Einen Berg gestalten – die Aufgabe

Es gibt viele Möglichkeiten, den Berg künftig zu gestalten und zu nutzen. Der Phantasie sollen dabei zunächst kaum Grenzen gesetzt werden. Generell schwer umzusetzen sind Fundamente, die tief in den Deponiekörper hineinragen. Als Themen sind u.a. denkbar: Natur und Erholung, Sport und Freizeit, Kunst und Kultur, Energie und Nachhaltigkeit. Die Vorschläge sollen grundsätzlich realisierbar sein und einen nachhaltigen Beitrag zur Landschaftsentwicklung am Standort leisten.

 

Einerseits können Ideen entwickelt werden, die schon jetzt im laufenden Betrieb, jedoch mit stark beschränktem oder nur zeitweiligem öffentlichen Zugang umsetzbar sind (z.B. künstlerische Eingriffe und Aktionen, Veranstaltungen etc.) und andererseits solche, die erst nach der Stilllegung der Deponie realisiert werden können, wenn der Deponieberg allgemein öffentlich zugänglich sein wird.

 

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Zentraldeponie Cröbern von Norden © Michael Bader

Wer kann mitmachen?

Wer kann mitmachen?

Der Wettbewerb wendet sich ausdrücklich an alle Bürgerinnen und Bürger sowie Angehörige von Vereinen, Bildungseinrichtungen oder sonstigen Institutionen, die Lust haben, die Entwicklung des Deponieberges Cröbern weiter zu denken. Das können Privatpersonen, unabhängig von der Profession, ebenso sein, wie Schulklassen oder Studierendengruppen. Auch Planungsbüros, die sich üblicherweise mit Themen der Landschaftsgestaltung auseinandersetzen, sind nicht ausgeschlossen (näheres zur Teilnahmeberechtigung s. Rechtliche Hinweise)

 

Was ist abzugeben?

Was ist abzugeben?

Alle Beiträge müssen auf einem Plakat mindestens im Format DIN A1 und maximal im Format DIN A0 dargestellt werden. Die Darstellungsweise wird nicht vorgegeben, soll jedoch anschaulich und nachvollziehbar sein. Zusätzlich dürfen zur Erläuterung und Veranschaulichung Texte auf maximal 3 Seiten DIN A4 sowie Modelle, Videos und Tonaufnahmen (nicht länger als 5 min) u.ä. sowie die Unterlagen digital auf einem Datenträger eingereicht werden.

 

Mit jedem Beitrag muss das ausgefüllte und unterzeichnete Formblatt Verfassererklärung (s. Anlagen) eingereicht werden.

 

Bis wann müssen die Beiträge eingereicht werden?

Bis wann müssen die Beiträge eingereicht werden?

Alle Beiträge müssen bis zum 11.11.2020 12.12.2020 bis 16.00 Uhr per Post oder persönlich beim Auslober des Wettbewerbs oder dem betreuenden Büro unter folgenden Adressen eingereicht werden:

 

Westsächsische Entsorgungs- und
Verwertungsgesellschaft mbH

Am Westufer 3
04463 Großpösna/OT Störmthal

Büro für urbane Projekte

Gottschedstraße 12
04109 Leipzig
 

 

Wer beurteilt die Beiträge?

Wer beurteilt die Beiträge?

Die eingereichten Beiträge werden von einer Jury beurteilt, der die folgenden Personen angehören:

 

– Heiko Rosenthal, Verbandsvorsitzender Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW)
– Henry Graichen, Aufsichtsratsvorsitzender WEV
– André Albrecht, Geschäftsleiter ZAW
– Bernd Beyer, Geschäftsführer WEV
– Dr. Gabriela Lantzsch, Bürgermeisterin Gemeinde Großpösna
– Ulrike Rothe, Architektin, Designerin und Landschaftsgestalterin
– Michael Berninger, Landschaftskünstler

 

Beurteilungskriterien sind:

 

– Substanz der Idee

– Strahlkraft

– Gestaltung und künstlerische Qualität

– Innovationsgehalt

– Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz

– Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

– Beitrag zur regionalen Landschaftsentwicklung

– Realisierbarkeit

– Angemessenheit der Kosten


Die Reihenfolge der Kriterien stellt keine Gewichtung dar. Die Jury tagt am 02.12.2020 24.03.2021.

 

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Zentraldeponie Cröbern mit Vineta im Vordergrund von Osten © Michael Bader

Gibt es Preise?

Gibt es Preise?

Die Jury zeichnet unter den eingegangenen Einreichungen einen oder mehrere Beiträge mit einem dotierten Preis aus. Als Preissumme stehen insgesamt bis zu 10.000 Euro zur Verfügung, die nach Ermessen der Jury auf einen oder mehrere Preisträger*innen verteilt werden.

 

Darüber hinaus behält sich die WEV die Option vor, prämierte Ideen und Konzepte durch den oder die Preisträger*innen weiter ausarbeiten und ggf. realisieren zu lassen. In diesem Fall wird sie die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen.

 

Die Jury kann außerdem nach eigenem Ermessen weitere Beiträge mit lobenswerten Gesamtkonzepten oder besonders hervorzuhebenden Einzelaspekten mit Sonderpreisen versehen, die nicht dotiert sind.

 

Wo können Rückfragen gestellt werden?

Wo können Rückfragen gestellt werden?

Der Wettbewerb wird vom Büro für urbane Projekte aus Leipzig betreut. Rückfragen zum Wettbewerb können unter der E-Mailadresse wettbewerb-zdc@urbaneprojekte.de, Ansprechpartner Björn Teichmann, schriftlich gestellt werden. Die Antworten werden im Folgenden unter „Rückfragen“ veröffentlicht.

Kann die Zentraldeponie besichtigt werden?

Kann die Zentraldeponie besichtigt werden?

Um sich einen Eindruck vom Standort machen zu können, besteht am 08.10. und 15.10.2020 jeweils um 13 Uhr die Möglichkeit, die Deponie im Rahmen einer Führung zu besichtigen. Treffpunkt ist das Hauptgebäude der WEV, Am Westufer 3, 04463 Großpösna/OT Störmthal (Zufahrt über die B95, dem Schild „Zentraldeponie“ folgen).

 

Eine formlose Anmeldung per E-Mail unter wettbewerb-zdc@urbaneprojekte.de mit Angabe der Namen der teilnehmenden Personen ist erforderlich.

 

Rechtliche Hinweise

Rechtliche Hinweise

Teilnahmeberechtigt sind alle unbeschränkt geschäftsfähigen Personen, auch als Vertreter*innen von Vereinen, Bildungseinrichtungen oder sonstigen Institutionen. Kinder und Jugendliche sind gemeinsam mit einer teilnahmeberechtigten Person und mit Zustimmung ihrer gesetzlichen Vertretung teilnahmeberechtigt. Entsprechende Angaben sind im Formblatt Verfassererklärung zu machen.

 

Ausgeschlossen von der Teilnahme sind Mitarbeiter*innen der WEV oder des ZAW und Personen, die an der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs beteiligt waren/sind.

 

Im Formblatt Verfassererklärung müssen als Voraussetzung zur Teilnahme am Wettbewerb auch die folgenden Einverständniserklärungen abgegeben werden:

– die Zustimmung zur Verarbeitung und Speicherung der personenbezogenen Daten und des Wettbewerbsbeitrages (durch die WEV und das betreuende Büro)

– die Zustimmung zur Veröffentlichung der personenbezogenen Daten und des Wettbewerbsbeitrages (durch die WEV und den ZAW als deren Gesellschafter)
Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung sämtlicher personenbezogener Daten erfolgt nach den Vorschriften der EU – Datenschutzgrundverordnung (Art. 6 der DSGVO).

– die Zustimmung, dass die Ausloberin die Wettbewerbsbeiträge zur Veröffentlichung in digitalen und analogen Medien nutzen darf. Die Ausloberin erhält das Recht zur Erstveröffentlichung. Das Urheberrecht verbleibt bei den Verfassern der Wettbewerbsbeiträge.

 

Prämierte Beiträge werden Eigentum der Ausloberin. Die nicht prämierten Wettbewerbsbeiträge werden nicht zurückgesandt, können aber nach Vereinbarung bei der Ausloberin abgeholt werden.

 

Alle Mitwirkenden am Wettbewerb erkennen durch ihre Teilnahme die Wettbewerbsbedingungen an.

 

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

Welche weiteren Informationen gibt es?

Welche weiteren Informationen gibt es?

Weitere Informationen zum Wettbewerb, zur WEV und zur Zentraldeponie Cröbern können hier heruntergeladen werden:


Rückfragen

Stand:

9.10.2020

Rückfragen

Frage
Die Idee soll auf mindestens 1 Plakat DIN A1 dargestellt werden, in 3-D bzw. 2-D Optik oder genügt es, wenn Ansichten von oben dargestellt sind? Als Laie stehen mir nicht solche Grafikprogramme wie einem Architekten zur Verfügung.

 

Antwort
Die Nutzungsidee soll mit den Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln möglichst anschaulich und nachvollziehbar dargestellt werden. Das kann auch mit einfachen Handskizzen, Collagen, 2D-Grafiken oder ähnlichem erfolgen. Bewertet wird die Idee im Hinblick auf die veröffentlichten Beurteilungskriterien, nicht hinsichtlich der Perfektion der Darstellungsweise.

 

Frage
Bezugnehmend auf: "Darüber hinaus behält sich die WEV die Option vor, prämierte Ideen und Konzepte durch den oder die Preisträger*innen weiter ausarbeiten und ggf. realisieren zu lassen. In diesem Fall wird sie die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung stellen.“ Bedeutet dies, dass diejenigen, welche die Idee eingereicht haben, das Konzept letztendlich umsetzen sollen/müssen/dürfen?

 

Antwort
Ja. Dies ist allerdings als Aufforderung und Angebot im Sinne von „dürfen“ zu verstehen, eine Verpflichtung zur Umsetzung entsteht dadurch nicht.

 

Stand: 9.10.2020

Stand:

19.10.2020

Frage
Herrscht auch am Wochenende LKW-Betrieb auf der Kippe oder ruht die Arbeit?

 

Antwort
Samstags und Sonntags gibt es keinen LKW-Betrieb auf der Deponie und den umliegenden Wegen.
Am Samstag fahren lediglich Kleinanlieferer über die Waage bis zum Kleinanliefererbereich (siehe Anlage R1, rot = Waage/Einfahrtsbereich; grün = Kleinanliefererstrecke und -bereich).
 
Frage
Ist es richtig, dass die Aussichtsplattform auf der Westseite der Deponie vom Bergbau-Technik-Park über eine Treppe (die vermutlich nur zu besonderen Anlässen geöffnet wird) erreichbar ist? Ist dieser Zugang konfliktfrei (also keine Kreuzung des Betriebsverkehrs), und wenn ja, ist dies momentan der einzige Zugang, auf den dies zutrifft?

 

Antwort
Der Zugang zum Bergbautechnikpark kann nur durch die WEV geöffnet werden. Dies findet nur zu besonderen Anlässen, z. B. zum Tag der offenen Tür statt. Dies können auch gemeinsame Veranstaltungen mit dem Bergbau-Technik-Park sein. Generell ist dieser Zugang am Wochenende konfliktfrei. In der Woche ist dort wenig Betrieb, wobei unkontrollierte Besucherströme auf das Betriebsgelände nicht möglich sind. Das Tor am Bergbau-Technik-Park ist derzeit neben der Hauptzufahrt der einzige derartige Zugang auf das Deponiegelände.

 

Stand: 19.10.2020

Stand:

21.10.2020

Frage
Sollen die Wettbewerbsbeiträge anonym eingereicht werden und nur über die Verfassererklärung identifizierbar sein?
 
Antwort
Nein. Der Wettbewerb ist nicht anonym. Die Verfasser dürfen auf den Plakaten kenntlich gemacht werden.

Stand: 21.10.2020

Ausloberin: Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH