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Realisierungswettbewerb

Deutsche Nationalbibliothek Leipzig 5. Erweiterungsbau

Die Deutsche Nationalbibliothek ist die zentrale Archivbibliothek Deutschlands. Sie sammelt, dokumentiert und archiviert alle Medienwerke in Schrift, Bild und Ton, die seit 1913 in Deutschland, in deutscher Sprache, als Übersetzung aus der deutschen Sprache oder über Deutschland veröffentlicht wurden.

 

1916 wurde das Hauptgebäude am Deutschen Platz fertiggestellt. Der städtebauliche Entwurf sah für den absehbar wachsenden Bedarf an Magazinflächen für die zu sammelnden Werke bereits damals bauliche Erweiterungsmöglichkeiten in mehreren Abschnitten vor. Die ersten beiden Erweiterungen in den 1930er und 1950er Jahren folgten dem ursprünglichen Entwurf. Abweichend davon wurde 1982 die dritte Erweiterung als Bücherturm mit einer Höhe bis zu 55 m errichtet. Mit der 2011 eröffneten vierten Erweiterung wurde im Anschluss an das Hauptgebäude die nordwestliche Seite des Deutschen Platzes mit Räumen für das Deutsche Buch- und Schriftmuseum, das Deutsche Musikarchiv und Magazinflächen geschlossen.

Der tägliche Zugang von knapp 1.900 Medienwerken mit einem jährlichen Bedarf an mehreren Regalkilometern erfordert nun die Errichtung eines 5. Erweiterungsbaus. Dieser soll bis 2030 auf einem südöstlich des Hauptgebäudes gelegenen Baufeld der Liegenschaft an der Curiestraße entstehen. Mit einer Nutzungsfläche von rund 17.200 m² wird dieser Gebäudeteil größtenteils Magazinflächen für Rollregalanlagen und ein fahrerloses Transportsystem (FTS) beinhalten.

 

Die Planung des 5. Erweiterungsbaus unterliegt einem hohen Qualitätsanspruch. Zum einen soll für die dauerhafte Archivierung und Erhaltung der Medienwerke ein hochfunktionaler, klimastabiler Magazinbau mit einer hohen Flächenwirtschaftlichkeit entstehen, der die Standards des EffizienzgebäudeBund 40 übererfüllt. Zum anderen soll sich der Neubau bestmöglich in das denkmalgeschützte historische Bibliotheksensemble am Deutschen Platz und in dessen Umgebung einfügen.

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Um dieses komplexe und anspruchsvolle Vorhaben in einer hohen städtebaulichen und architektonischen Qualität zu entwickeln, hat die Deutsche Nationalbibliothek, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium der Finanzen (SMF), vertreten durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), einen nicht offenen Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 für Architekten ausgelobt. Von den 20 eingeladenen Teilnehmern reichten 16 eine Wettbewerbsarbeit ein. Am 10. September 2024 fand in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig die abschließende Preisgerichtssitzung des Wettbewerbs statt. Im Verlauf der Sitzung wurden alle Arbeiten begutachtet und bewertet und der Wettbewerbssieger sowie die weiteren Preisträger ermittelt.

 

Das Büro für urbane Projekte war mit der Betreuung und Vorprüfung des Verfahrens betraut. Ein Interview zum Verfahren und der Rolle unseres Büros beim 5. Erweiterungsbau wurde auf dem Blog der Deutschen Nationalbibliothek veröffentlicht.

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Auftraggeber:

Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
Niederlassung Leipzig I

Zeitraum:

2023 – 2024

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