Kooperative Quartiersentwicklung
Alter Leipziger Bahnhof
In der Leipziger Vorstadt von Dresden soll das Umfeld des Neustädter Hafens zu einem pulsierenden innerstädtischen Quartier entwickelt werden. Im Jahr 2018 wurde durch den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden der Masterplan „Leipziger Vorstadt/Neustädter Hafen“ beschlossen. Er vermittelt eine Vorstellung von räumlichen Nutzungsverteilungen und -bezügen und ist unter dem Leitmotiv „Park schafft Stadt“ bereits Grundlage für rechtskräftige Bebauungspläne.
Lediglich das Teilgebiet am „Alten Leipziger Bahnhof“ stellt noch eines der großen innerstädtischen Entwicklungsgebiete der Landeshauptstadt dar. Der Bereich ist überwiegend gewerblich und kulturell genutzt und wird durch einen großen Brachflächenanteil sowie den denkmalgeschützten Gebäudekomplex Alter Leipziger Bahnhof geprägt.
Im Rahmen der „Kooperativen Quartiersentwicklung Alter Leipziger Bahnhof“ sollte mit einer städtebaulichen und freiraumplanerischen Neuordnung des Areals ein durchgrüntes Stadtquartier vor dem Hintergrund aktueller Rahmenbedingungen und örtlicher Gegebenheiten entwickelt werden. Da der Anspruch an ein zukunftsfähiges, den Bedarfen angepasstes Stadtgebiet besteht, war die Durchführung eines umfangreichen Beteiligungsprozesses mit kooperativem Charakter erforderlich.
Das Partizipationsverfahren stand unter der Erfordernis, die Ansprüche von diversen Interessensgruppen zu berücksichtigen. Der Dialog aller Prozessbeteiligten wurde durch aktive Mitwirkung und gemeinsames Arbeiten auf Augenhöhe ermöglicht. Die Information über den Planungsprozess sowie die dazugehörigen Arbeitsschritte erfolgte dabei transparent und kontinuierlich.
Für den Prozess wurde eine repräsentative Begleitgruppe gebildet, die aus 48 Personen bestand. Sie setzte sich aus Interessensvertreterinnen und -vertretern der Eigentümerinnen und Eigentümer, der Stadtpolitik, der Stadtverwaltung sowie der Zivilgesellschaft zusammen. Die Begleitgruppe entwickelte unter Einbeziehung der Ergebnisse einer Kinder- und Jugendbeteiligung die Eckpunkte für die Aufgabenstellung und somit konkrete Vorgaben für das anschließende Wettbewerbsverfahren.
Hierfür traf sich die Begleitgruppe in insgesamt fünf Sitzungen. Erste Meinungsbilder hinsichtlich Nutzung und Teilhabe, Mobilität und Erschließung, Städtebau und Architektur sowie Freiraum und Umwelt wurden während der ersten Begleitgruppensitzung eingefangen. In der zweiten Sitzung wurden die inhaltlichen Grundlagen für die Aufgabenstellung zum städtebaulichen Entwurf weiter konkretisiert.
Während des dritten Arbeitstreffens wurden die ersten Eckpunkte der Aufgabenstellung formuliert. Ziel der vierten Sitzung war, einen Konsens zu zentralen Fragen, hier vor allem zur Geschossfläche und zum Anteil der Grünflächen, herauszuarbeiten. Letzte noch offene Eckpunkte der Aufgabenstellung für den städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb wurden im fünften und letzten Arbeitstreffen abgestimmt.
Um den kooperativen Arbeitsprozess auch im Wettbewerbsverfahren in hoher Qualität fortführen zu können, fand im November 2023 eine „Gläserne Werkstatt“ zwischen der ersten und zweiten Bearbeitungsphase des Verfahrens statt.
Die Ergebnisse des Partizipationsprozesses und des Wettbewerbsverfahrens sind auf der Projektseite der Landeshauptstadt Dresden abrufbar.
Dokumente
- Beteiligungsprozess „Kooperative Quartiersentwicklung Alter Leipziger Bahnhof“ • Dokumentationspapier
- Städtebaulich-freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Alter Leipziger Bahnhof • Auslobung
Auftraggeber:
Landeshauptstadt Dresden, Amt für Stadtplanung und Mobilität
Partner:
StadtLabor, Leipzig
Zeitraum:
2022–2024