Bebauungsplan
Kasernengelände Stauffenbergstraße Borna
Im Auftrag der Großen Kreisstadt Borna erarbeitete das Büro für urbane Projekte eine Bebauungsplanänderung in zentraler Lage zwischen dem Bahnhof Borna und dem Landratsamt des Landkreises Leipzig. Für die ehemalige Garnisonsfläche war bereits 1997 ein Bebauungsplan zur Rechtskraft gebracht worden, dessen Inhalte jedoch nur auf Teilflächen umgesetzt wurden. Der räumliche Geltungsbereich der 3. Änderung umfasst daher die verbliebene, rund 5 Hektar unbebaute Fläche.
Ziel der Änderung war die Schaffung bauplanungsrechtlicher Voraussetzungen für die Ansiedlung von Behörden und Forschungseinrichtungen mit großem Flächenbedarf sowie von Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäuden. Konkret soll der Bebauungsplan auch den Neubau des Polizeireviers Borna ermöglichen, nachdem der bisherige Standort den Anforderungen nicht mehr genügt. Die Fläche wird von Gewerbe, Verkehrsflächen und dem denkmalgeschützten Gebäudekomplex des Landratsamtes gerahmt.
Der Bebauungsplan sieht zwei neue Planstraßen vor, die die Baugebiete an das bestehende öffentliche Straßenverkehrsnetz anbinden. Eine weitere Planstraße dient der zusätzlichen Erschließung für Rad- und Fußverkehr. Somit wird nicht nur das Plangebiet selbst gut erschlossen, sondern auch die Rad- und Fußwegebeziehung zwischen Bahnhof, Busbahnhof und Innenstadt verbessert.
Im Sinne eines Angebotsbebauungsplans, der die künftigen Nutzungsmöglichkeiten des Gebietes nicht zu stark einschränken soll, sind auch weitere insbesondere kulturelle und soziale Nutzungen zulässig.
Der nach über 20 Jahren des Brachliegens fortgeschrittenen Sukzession im Plangebiet wurde durch Festsetzungen zum Erhalt der extensiv genutzten, im Süden und Westen des Plangebiets gelegenen Wiesen- und Gehölzflächen im Sinne des Arten-, Klima- und Bodenschutzes Rechnung getragen.
Die Bebauungsplanänderung erfolgte gemäß § 13 a BauGB im beschleunigten Verfahren. Kennzeichnend für das zielstrebige Verfahren war die frühzeitige Verständigung aller Beteiligten zu Kernthemen wie Erschließung, Nutzungsstruktur und Erhalt von Grünbestand.
Auftraggeber:
Stadt Borna
Partner: Dipl.-Ing. Heike Sichting, Freie Landschaftsarchitektin, Schkeuditz
Zeitraum:
2020–2022